Jugendliche und der exzessive Alkoholgenuss

Joachim Jüngst. Foto: privat

Rheine

Rheine. Aktuelle Untersuchungen ergeben, dass „die Jugend von heute“ generell weniger Alkohol trinkt, als das noch vor 10 bis 20 Jahren der Fall war. Dieser positive Trend ist auch in Rheine durchaus feststellbar.

Allerdings ist dem entsprechenden Bericht der Bundesdrogenbeauftragten auch zu entnehmen, dass die Zahl der jungen Menschen, die in sehr extremem Maße Alkohol trinken, gestiegen ist. Hier sind es vor allem Mädchen und junge Frauen, die eine Steigerung dieser Zahlen begründen. Eine Tendenz die Joachim Jüngst von der Jugend- und Drogenberatung, Aktion Selbsthilfe, große Sorge bereitet und auch in Rheine und Umgebung zu beobachten ist. „Die Spitze des Eisberges erleben wir immer dann, wenn die so genannten ,Feiertage‘ im Frühling und Sommer stattfinden.

Die Zahl der Jugendlichen, die dann mit zum Teil lebensgefährlicher Alkoholvergiftung im Krankenhaus landet, steigt sprunghaft an“, so Jüngst weiter. Durch das seit Jahren sehr gut funktionierende Kooperationsprojekt „HaLT“ (Hart am LimiT), das die Beratungsstelle mit dem Mathias-Spital in Rheine durchführt, erreichen die Präventionsexperten der Beratungsstelle zumindest einen Teil der Jugendlichen. So kann das Geschehene aufgearbeitet und versucht werden, erneute Exzesse zu verhindern. Beim Projekt „HalT“ geht es darum, nach einem solchen ernsten Ereignis ein Gesprächsangebot zu machen. Seit 2010 sind auf diese Weise schon über 200 Eltern und Jugendliche erreicht worden. „Allerdings nehmen leider nur ein etwa ein Drittel der eingelieferten Jugendlichen und Eltern das Angebot an“, so Jüngst von der Beratungsstelle.

Für die bevorstehenden „kritischen Tage“ wie Himmelfahrt, Kirmes, Schützenfeste oder Schulentlassungen appelliert die Fachstelle Suchtvorbeugung und Konsumerziehung der Aktion Selbsthilfe e.V. daher noch einmal an alle Eltern, sich dem Thema Alkoholkonsum bei ihren Kindern intensiver zu widmen. Alkoholvergiftungen sind in der Regel lebensgefährliche Zustände bei den Jugendlichen, da nicht selten Promillewerte von 2,5 oder noch mehr erreicht werden. Auch 13- bis 14-Jährige trinken dabei in gefährlicher Weise hochprozentigen Alkohol.

Fragen rund um das Thema beantworten gerne Nadine Wolters oder Joachim Jüngst von der Aktion Selbsthilfe unter der Nummer 05971 / 160280 oder www.drogenberatung-rheine.de.


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