Besuch aus Rheine zum Stadtgeburtstag Trakais

Lichtershow in Trakai. Foto: Städtepartnerschaftsverein

Rheine

Rheine / Trakai. Erstmals seit sechs Jahren hatte der Städtepartnerschaftsverein wieder zu einer Bürgerreise nach Trakai eingeladen. Und der Anlass war ein ganz besonderer, denn Rheines Partnerstadt feierte am 8. September mit einem gro­ßen Fest den 700. Geburtstag. 

Eine nationale Historikerkommission hatte diesen Tag als Gründungsdatum festgelegt – und dieser Geburtstag wurde mit einem Festabend im Innenhof der Inselburg groß gefeiert. „Das Programm war wunderbar. Alle örtlichen Gruppen waren eingebunden. Es gab Rock, lokale Folklore und traditionellen Tanz. Das alles wurde gekrönt durch eine gewaltige Lichtershow“, berichtete Reiseleiter Wolfgang Nehus, der das Programm ausgearbeitet hatte und die Gruppe an den sechs Tagen begleitete.

Die Rheinenser waren sehr früh aufgebrochen, um in Karlshamn in Schweden am Abend die Fähre nach Klaipeda zu erreichen. Und so kamen die Teilnehmer bereits morgens ausgeschlafen in Litauen an. Zunächst standen Besuche in Nidda auf der Kurischen Nehrung, im Bernsteinmuseum und in Palanga auf dem Programm.

Nach weiteren Exkursionen war der Besuch der Partnerstadt sicher der Höhepunkt der Reise. „Wir sind mit sehr großer Herzlichkeit empfangen worden“, schildert Nehus den Empfang in der neuen Trakai Art-School. Begrüßt wurden die Rheinenser von Edita Rudeliene, die langjährige Bürgermeisterin war, bis sie vor einem Jahr als Abgeordnete in das Nationalparlament nachrückte. Ferner begrüßte der langjährige stellvertretende Bürgermeister Jonas Kietavicius die Gäste. Irja Erben, stellvertretende Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Rheine, übergab unter anderem als Gastgeschenk das zum Jubiläum im vergangenen Jahr herausgegebene Buch mit einer Widmung, die alle Reiseteilnehmer unterschrieben hatten. „Wir wünschen 700 weitere Jahre, in denen die Stadt gedeihen und blühen möge – und das in Frieden in Freiheit“ hatten die Rheinenser als Widmung in das Buch geschrieben.

Besonders angetan waren diejenigen, die die Partnerstadt schon häufiger besucht hatten, von der positiven Entwicklung Trakais in den vergangenen Jahren. Es wurde viel Geld in die Infrastruktur investiert, der Busbahnhof entsteht komplett neu und die Wege rund um die Inselburg wurden auch ganz neu angelegt. Vom Krieg, der nur einige hundert Kilometer weiter entfernt im Osten des Baltikums tobt, war vor Ort nichts zu spüren. „Aber wir konnten deutlich spüren, dass man sich sehr gefreut hat, dass gerade jetzt eine Gruppe aus Deutschland gekommen ist. Die Besuche aus Deutschland sind doch deutlich zurückgegangen“, berichtet Nehus weiter. Dabei habe sich Litauen in all den Tagen als tolles und liebenswürdiges Land präsentiert, „das gerade jetzt unsere Unterstützung braucht“.

Weiter besichtigte die Gruppe des Städtepartnerschaftsvereins die Landeshauptstadt Vilnius – das Rom des Nordens (auf Hügeln erbaut und mit mehr als 50 Kirchen) und auch Kaunas, Europas Kulturhauptstadt 2022, wo auf zahlreichen Bühnen künstlerische Angebote zu sehen waren. Nach einer intensiven Woche mit sehr vielen Eindrücken ging es dann vergangene Woche mit der Fähre über Nacht von Klaipeda nach Kiel zurück, von wo aus alle wohlbehalten die Heimat wieder erreichten.


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