Anpflanzung von Streuobstwiesen

Die Landschaftspflegegruppe erweiterte die Streuobstwiesen. Foto: privat

Steinfurt

Steinfurt. Die Landschaftspflegegruppe der Camphill Werkstätten hat den Herbst und Winter genutzt, um ihre Streuobstwiesen zu erweitern. Die Dorfgemeinschaft für Menschen mit Assistenzbedarf verfügt über 180 hochstämmige Obstbäume, deren Ertrag im Oktober zu Saft verarbeitet und im Hofladen in der Bauernschaft Sellen verkauft wird.

Doch die Erweiterung der Streuobstwiesen wurde nicht nur für einen höheren Ertrag durchgeführt. In den Medien wird tagtäglich von einem immer größeren Aussterben von Tieren und Pflanzen berichtet. Die Anzahl von Vögeln zum Beispiel hat in der EU um 56 Prozent abgenommen. Allerweltsarten wie Star, Feldlerche, Goldammer, Kiebitz, Uferschnepfe oder Rebhuhn sind regional ausgestorben. Dies ist gewiss auch eine Reaktion auf das Insektensterben. Um 80 Prozent hat die Zahl der Insekten abgenommen. Um die Landschaft ökologisch aufzuwerten und der Ausräumung entgegen zu wirken sind gerade Obstbäume ausgesprochen wichtig.

In einer Obstwiese sind bis zu 2000 Tierarten zu finden, 90 Prozent davon sind Käfer und Insekten die bei der Bestäubung der Blüten kräftig mitwirken. Wo Insekten sind, kommen auch Vögel und Kleinsäuger hin. Bis zu 40 Vogelarten können in Apfel-, Kirsch-, Birnen und Pflaumenbäumen eine neue Heimat finden.

Die Obstwiesen schützten Dörfer und Privatgärten vor Wind, mildern Nachtfröste, verhindern Bodenerosionen, spendeten Schatten für Mensch und Tier und sind außerdem Frischluftlieferanten.

Daher möchten die Landschaftspfleger der Camphill Dorfgemeinschaft Firmen und Privatgärtner dazu animieren, selbst einen Beitrag gegen das Artensterben zu leisten und Obstbäume und einheimische Blütensträucher als Vogelschutzhecke zu pflanzen. Gerne beraten die Mitarbeiter der Camphill Werkstätten interessierte Tierschützer. Mehr Infos dazu sind unter www.camphill-steinfurt.de zu finden.


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