Niemandem wird etwas aufgedrückt

Sie bilden das Regionalteam für die Region Borken-Steinfurt (von links): Ulrich Hörsting, Stephanie Heckenkamp-Grohs und Weihbischof Dr. Christoph Hegge. Foto: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann

Steinfurt

Steinfurt. Wie die Zukunft der katholischen Kirche im Bistum Münster bezogen auf das Dekanat Steinfurt gut gestaltet werden kann und soll, darum ging es bei zwei Veranstaltungen in Steinfurt.

Die Vorschläge der Bistumsleitung für die pastoralen Räume im Dekanat wurden mit den Hauptamtlichen der Pastoralkonferenz am Nachmittag sowie abends noch einmal gemeinsam mit ehrenamtlichen Gremienvertreterinnen und -vertretern diskutiert.

Die Veranstaltungen sind Teil des im Bistum laufenden Prozesses zur Entwicklung der pastoralen Strukturen und finden in allen Dekanaten statt. Der Prozess bindet die Katholikinnen und Katholiken vor Ort in Entscheidungen ein. Deshalb sind die sogenannten pastoralen Räume, in denen künftig die Seelsorge für mehrere Pfarreien mit einem Pool an Seelsorgerinnen und Seelsorgern umgesetzt werden soll, ausdrücklich Vorschläge und keine Vorgaben.

Im Dekanat Steinfurt mit den Orten Altenberge, Emsdetten, Greven, Horstmar, Laer, Metelen, Nordwalde, Ochtrup, Saerbeck und Steinfurt sind zwei pastorale Räume vorgesehen. Den einen sollen Steinfurt, Ochtrup, Horstmar, Laer und Metelen bilden, den anderen Emsdetten, Greven, Saerbeck, Altenberge und Nordwalde. Mit dieser Aufteilung erklärten sich die Haupt- und Ehrenamtlichen mehrheitlich einverstanden. Auch, wenn offene Fragen bleiben, zum Beispiel, wie die Seelsorge in den Räumen praktisch umzusetzen ist. Skeptisch gegenüber der Zuordnung zeigten sich die Vertreter aus der Pfarrei St. Johannes Baptist. Sie wollten den aktuellen Informationsstand noch einmal mit in die Gremien ihrer Pfarrei nehmen und vor Ort überdenken. Bis zum Spätsommer werden sie Rückmeldungen an das Regionalteam geben.

Vorgestellt wurden die Überlegungen vom Regionalteam für die Region Steinfurt-Borken. Dieses bilden Pastoralreferentin Stephanie Heckenkamp-Grohs, Weihbischof Dr. Christoph Hegge und Ulrich Hörsting, der in der Bistumsverwaltung die Hauptabteilung Verwaltung leitet. Bei der Präsentation stellte der Weihbischof heraus, dass in der Größe des angedachten pastoralen Raums eine besondere Herausforderung liege. Die Zahl Katholiken im Dekanat Steinfurt werde bis 2040 um voraussichtlich 20 bis 30 Prozent auf 39.000 bis 40.000 sinken. Die Orientierung an der Dekanatsstruktur entspreche schon vorhandenen Strukturen beispielsweise bei den Caritasverbänden, den Verbänden und Zentralrendanturen.
Hegge betonte die langfristige Ausrichtung der Planung auf 2040 hin. Die Entwicklung bis dorthin könne individuell unterschiedlich gestaltet werden. Wichtig sei: „Wir wollen keine Fusionen verordnen, und es wird auch weiter Verantwortliche vor Ort in den Gemeinden geben.“ Diese seien im künftigen Entwicklungsprozess auch nicht notwendig.

Basierend auf bisherigen Rückmeldungen zum Strukturprozess nannte Stephanie Heckenkamp-Grohs die zentralen Felder des Strukturprozesses: Leitungsformen, Freiwilligenmanagement, das Verhältnis Pfarrei zu seelsorglichen Aufgaben in Einrichtungen sowie die Rollen- und Aufgabenklärung. Auf Bistumsebene arbeiteten Prozess- und Themengruppen aus Haupt- und Ehrenamtlichen verschiedener Ebenen an der strategischen Ausrichtung in diesen Feldern.
Die Ausführungen des Regionalteams zu den angedachten pastoralen Räumen nahmen die Teilnehmenden grundsätzlich positiv auf. Wo Beratungsbedarf besteht, sicherte Weihbischof Hegge Zeit zu. Angemahnt wurde sowohl von Haupt- als auch von Ehrenamtlichen, die künftige Seelsorge auch inhaltlich zu gestalten.

Infos: www.bistum-muenster.de/strukturprozess


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