Horstmar. „Ein Licht in dunkler Zeit!“ Unter diesem Motto traf sich die Gruppe 60plus jetzt in der Gaststätte „Zum Mühlenhäuschen“. Der voll besetzte Saal war mit den von den Teilnehmenden mitgebrachten Kerzen und Teelichtern adventlich beleuchtet.
In dieser gemütlichen Atmosphäre schaute man gemeinsam einen Film über Theo Köning. Dabei handelt es sich um einen gebürtigen Horstmarer, der Menschen in der ehemaligen DDR half, indem er ihnen durch regelmäßige Briefkontakte Verständnis und Menschlichkeit entgegenbrachte. Durch den von ihm aufgebauten zusätzlichen Paketversand mit Kleidung und Nahrungsmitteln half die Burgmanstädter die größte Not dieser Menschen zu lindern“, heißt es in einer Pressemitteilung des OrgaTeams.
Seine Aktivitäten stießen auf den Argwohn der Stasi. Theo Köning berichtete, wie das Ministerium für Staatssicherheit versuchte, seine Bemühungen in vielfältiger Weise zu boykottieren. Für die Stasi war seine Hilfsbereitschaft verdächtig und ein Beleg dafür, dass hier eine Feindorganisation versuchte, das Vertrauen der Bürger in den DDR-Staat zu untergraben. Es ging letztlich soweit, dass die Stasi seine Briefkontaktpersonen mit Zuchthaus bedrohte, informelle Mitarbeiter auf Theo Köning ansetzte und versuchte, ihn in die DDR beziehungsweise in Drittstaaten zu locken, um seiner habhaft zu werden. Das konnte anhand von Stasi-Unterlagen belegt werden.
Der Film endete mit einem Brief von Theo Köning, den er zum Weihnachtsfest 1983 an alle seine Briefpartner in der DDR verschickte. Das Gleichnis „Ansprache einer Kerze“ macht in seinem Text sehr deutlich, was jeder Einzelne durch sein Engagement tun kann, um die Welt ein stückweit zu erhellen und wie hell und stark das Licht wird, wenn es viele Menschen tun. Spätestens nun waren alle Anwesenden auf die bevorstehende besinnliche Adventszeit und das kommende Weihnachtsfest bestens eingestimmt.
Die Gemütlichkeit mit Kaffee, Kuchen und Schnittchen, das gemeinsame Zusammensein mit angeregter Unterhaltung kamen auch an diesem Nachmittag nicht zu kurz.
Zum Schluss der Adventsfeier erhielt jeder der Anwesenden noch einen Ausdruck des Briefes mit der „Ansprache einer Kerze“ und ein kleines Büchlein mit weihnachtlichen Geschichten. Die kleinen Büchlein wurden vom Coppenrath-Verlag aus Münster als gern gesehene Buchspende an die Gruppe 60 plus abgegeben.
Theo König starb 2010 im Alter von 84 Jahren. Neben dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde er mit zahlreichen Ehrungen für sein Engagement für die Menschen in der ehemaligen DDR ausgezeichnet.