Vorsicht Suchtgefahr: Diese Dinge machen die meisten Menschen abhängig

Einen Spritzenautomaten gibt es am Verwaltungsgebäude des Caritasverbandes. Die Berater kümmern sich mit drei weiteren Kollegen aus der Drogen- und Suchtberatung unter anderem um heroinabhängige Menschen. Foto: Caritas

Recht & Rat

Die Gefahr der Sucht lauert in vielen Lebensbereichen. Süchtige haben Probleme, sich von ihrer Gewohnheit und dem Nutzungsverhalten oder Konsum zu lösen. Die Sucht beginnt für einige Menschen bereits im Kindesalter, deshalb ist die Prävention für Eltern Pflicht.

 

 

Aber auch im gesteigerten Alter kann sich eine Abhängigkeit ergeben, die nur mit eigener Kontrolle und manchmal mit externer Hilfe zu bewältigen ist.

Alkohol

Laut einem Bericht des Bundesgesundheitsministeriums aus dem Jahr 2018 sind alleine in Deutschland rund 1,6 Millionen Bundesbürger alkoholabhängig. Rund 74.000 Menschen jährlich, so schätzt das Ministerium, sterben mittel- und unmittelbar am Alkoholismus. Viele Betroffene konsumieren weitere Suchtstoffe wie Tabak oder Betäubungsmittel.

Durch den Konsum von Alkohol werden Organe geschädigt. Am häufigsten trifft es die Leber, durch die der Alkohol geleitet wird. Die Leber benötigt lange, um den Alkohol abzubauen. Wird täglich Alkohol konsumiert und das teils in größeren Mengen, erholt sich das Organ nicht mehr, sondern erkrankt. Zudem treten häufig Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf, die nicht selten in einem Herzinfarkt münden.

Oft erkennen Süchtige ihr Problem nicht. Sie sind auf die Aufmerksamkeit ihres sozialen Umfelds angewiesen. Wegsehen ist in so einem Fall keine Lösung. Angehörige müssen den erhöhten Alkoholkonsum offen ansprechen und Lösungen anbieten. Es gibt Gruppen wie die Anonymen Alkoholiker (AA), denen sich Alkoholsüchtige anvertrauen können. Besonders die Anonymität bietet einen gewissen Schutz. Betroffene können sich mehrmals im Monat austauschen und sich an Sozialarbeiter wenden, bevor das Leben vollständig aus der Bahn gerät.

Nicht selten rutschen Alkoholiker in einen sozialen Strudel aus Vernachlässigung, Depressionen, Schulden und Arbeitslosigkeit. Aus dem Bericht geht hervor, dass es vor allem Menschen aus Schichten mit geringerem Einkommen trifft. Auch Einsamkeit kann Menschen zwischen 18 und 64 Jahren dazu verleiten, Alkohol übermäßig zu konsumieren.

Spielsucht

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Der Reiz des schnellen Geldes veranlasst einige Menschen online zu spielen. Das Angebot ist reichhaltig und täglich kommen immer mehr Apps hinzu. Zudem gibt es viele Online Casinos, die ihre Plattformen für Interessenten bereitstellen. Doch wer nicht genau hinsieht, kann sein Geld schnell verlieren. Erst locken die schwarzen Schafe mit einem kleineren bis mittleren schnellen Geldgewinn. Damit wiegt sich der Spielende in Sicherheit und riskiert so höhere Einsätze.
Wer einmal in der darauffolgenden Zeit verliert, wird das als Ausnahme betrachten. Tatsächlich aber haben die Betreiber bereits gewonnen. Mit realem Geldeinsatz verringert sich immer mehr das eigene Budget. Spielen, mit anderen kommunizieren und sich mit der Konkurrenz zu messen beeinflusst das rationale Denken. Das Interesse steigert sich zunehmend und irgendwann verlieren die Zocker die Kontrolle über das eigene Handeln.

Nicht alle Anbieter agieren unseriös. Casibellas Liste seriöser Online Casinos zeigt, dass zahlreiche Casino-Betreiber über die Suchtgefahr aufklären und damit die Vorgaben des Gesetzgebers befolgen. Die Teilnahme an den Spielangeboten in einem Online Casino ist erst mit Beginn der Volljährigkeit erlaubt. Eltern sind jedoch gewarnt, auch dann noch genau hinzusehen, denn in den meisten Fällen verfügen Volljährige noch nicht über ausreichend finanzielle Mittel.

Wer noch von seinen Eltern abhängig ist, muss das Nein oder diverse Beschränkungen akzeptieren. Das verhindert in der Regel den finanziellen Kollaps, denn laut Bundesfamilienministerium verschulden sich immer mehr junge Erwachsene aufgrund einer Suchttendenz.

Lebensmittel

Wer zudem viel Zeit vor dem Computer oder Smartphone verbringt und sich wenig bewegt, neigt oft dazu, Lebensmittel zu konsumieren. Um die Konzentration aufrecht zu erhalten, konsumieren Menschen verschiedene Produkte. Meistens sind sie koffeinhaltig oder es sind wahre Zuckerbomben. Damit wird schnell die Konzentration und das Glücksgefühl hergestellt. Die Sucht ist erst nach Wochen oder Monaten erkennbar.

Je nach Produkt nehmen Konsumenten zu oder leiden unter Zuckungen. Zittrige Hände, Blinzeln oder das Zukneifen der Augen sind erste Anzeichen, dass eine gewisse Abhängigkeit besteht. Es hilft sich selbst eine Obergrenze festzulegen. Beispielsweise nicht mehr als eine Stunde am Tag am Computer oder mit dem Smartphone spielen. Wer dem nicht gewachsen ist, sollte sich vertrauensvoll an einen Familienangehörigen oder seine Freunde wenden. Sie können dabei helfen, dass der Konsum nicht zur Sucht wird.

Wer bereits nach bestimmten Stoffen in Lebensmitteln süchtig ist, dem hilft der Gang zum Hausarzt. Allgemeinärzte entscheiden dann, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um das Problem zu stoppen. Bei einigen Menschen reicht ein Ernährungsplan und Sport aus, anderen hilft die psychologische Beratung. Des Weiteren bieten auch caritative Beratungsstellen Präventionsmaßnahmen zur Vorbeugung der Sucht an und helfen im akuten Fall mit Beratungs- und Therapiemaßnahmen.

Entscheidend ist, dass Süchtige erkennen, dass sie von etwas abhängig sind. Nur so lässt sich das Suchtproblem bewältigen und ein gesundes Leben führen. Angehörige müssen Betroffenen Zeit geben und dürfen sie nicht unter Druck setzen, um das Ziel nicht zu gefährden.


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