unbuilt MIES- dialogue NEUY - Ausstellung im Heinrich Neuy Bauhaus

Heinrich Neuy (l.) und Mies van der Rohe (r.) auf einer Fotographie von Pius Pähl 1931 Foto: Veranstalter

Kultur

Steinfurt. Ab Sonntag (27. September) bis zum 28. Februar zeigt das HeinrichNeuyBauhausMuseum im Rahmen des Projektes „Neuyes Bauhaus – Kunst um Heinrich Neuy“ die Ausstelllung „unbuiltMIESdialogueNEUY – verborgene Transparenz“. Kuratiert wird die Ausstellung von Prof. Kazu Blumfeld Hanada, Architekt, Berlin und Christoph Achterkamp, Architekt, Steinfurt.

Gezeigt werden hierbei ungebaute Projekte Mies van der Rohes, die Studierende der Architekturklasse von Prof. Blumfeld Hanada, Münster School of Architecture, in aufwändigen Modellen zum Leben erwecken. Die Modelle, hypothetische Rekonstruktionen, basieren auf einer Fülle von Skizzen und Studien Mies van der Rohes mit Fokus auf den 1920er und 1930er Jahren und sind Resultat einer intensiven Spurensuche. Die Herausforderung bestand vor allem darin, die Essenz von Mies‘ Überlegungen aus vielen möglichen Interpretationen herauszufiltern. Auffällig in jener Zeit sind der zwischen Innenhöfen schwebende fließende Raum und die Auswahl widersprüchlicher Materialien, von oft fragmentarischen undurchdringlichen Wänden und Glas, gewissermaßen eine verborgene Transparenz.

Dabei treten die Modelle in einen spannungsreichen Dialog mit Entwürfen Heinrich Neuys, der von 1930 bis 1932 am Bauhaus studiert hat und den Mies van der Rohe maßgeblich beeinflusst hat. Neuy hat eine Vielzahl von Architekturentwürfen zu Innenräumen, Wohnhäusern, Schulen, bis hin zu Skizzen zum Städtebau angefertigt, konnte zeit seines Lebens jedoch nur drei kleinere Projekte verwirklichen. Die Ausstellung ermöglicht einen Einblick in die ungebauten Werke Mies van der Rohes und Heinrich Neuys und lädt dazu ein, nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu suchen. Sie sei, so Kurator Kazu Blumfeld Hanada, auch „ein Versuch anhand phänomenologischer Aspekte den Kern von Mies Gedanken beziehungsweise die Transzendenz der Natur zu erfahren“.

Abgerundet wird diese Ausstellung durch die Zeichnungen des Architekten Christoph Achterkamp, der im Sommer dieses Jahres einen „architekTOUR-Führer“ mit drei Radrouten, die Beispiele des Neuen Bauens im Münsterland zeigen, entwickelt hat.

Die Skizzen gehen über bloße Architekturnachzeichnungen hinaus, sie bilden gemeinsam mit den begleitenden Beschreibungen subjektive Eindrücke ab. In ihnen wird spürbar, was Christoph Achterkamp unter Architektur versteht: Architektur ist körperhaft und skulptural, abhängig von Ort und Zeit, ist Schutzraum und Kulturgut.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Weitere Informationen gibt es für Sie auf der Homepage www.hnbm.de oder auf auch www.neuyes-bauhaus.de .


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