Pharmaprodukte online kaufen: 2020 als wegweisendes Jahr?

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Gesundheit

Online-Shops für Apothekenprodukte sind keineswegs neu. Dennoch markierte 2020 ein ganz besonderes Jahr für die Händler dieser Sparte, auch wenn dies keineswegs abzusehen gewesen war.

Rekord: massive Umsatzsteigerungen in Online-Apotheken

Während der stationäre Handel 2020 wohl als schwarzes Jahr in die Bilanzen eintragen wird, konnte das Online-Geschäft stellenweise sogar stark zulegen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Während des Höhepunkts der Coronakrise mussten nicht-systemrelevante Geschäfte teils vollständig schließen, Anbieter von Konsumprodukten, etwa Modehäuser, waren davon ebenso betroffen wie Serviceunternehmen. Und selbst bei jenen Händlern, die ihre Pforten offen lassen durften, waren starke Umsatzrückgänge keine Seltenheit. Dies zeigte sich allen voran in den sonst so belebten Einkaufsstraßen, die während der kritischen Wochen einer Geisterkulisse glichen.

Dennoch wurde der Konsum nicht auf null zurückgefahren. Der Fokus auf Online-Käufe verstärkte sich in etlichen Bereichen und sorgte dort für unerwartete Zuwächse. Zu diesen Gewinnern gehörten auch die Online-Apotheken und dies kam wenig überraschend. Schließlich ist der Bedarf an Apothekenprodukten generell eher konjunkturunabhängig und aufgrund der Bedrohung, die das Virus darstellte, war der Wunsch nach Gesundheit, Wohlbefinden und Vorsorge umso größer. Mit einem Anstieg von 88 Prozent im März 2020 verglichen mit dem Vorjahresmonat war der Aufschwung der Online-Apotheker größer als in sämtlichen anderen Warengruppen.

Insofern war es eine glückliche Fügung, dass das Versandgeschäft bereits Jahre des Wachstums hinter sich hatte. Denn nur dank dieses Fundaments konnte die Umschichtung von Offline- zu Online-Einkäufen ohne Vorlauf bewältigt werden. Ein Blick auf das Sortiment von Adressen wie apo-discounter oder vergleichbar großen Anbietern spricht für sich: Ob Schmerztabletten, verschreibungsfreie Schlafmittel, Erkältungsmedizin, Anti-Allergietabletten, Medizin gegen zu hohen Blutdruck oder Beauty und Körperpflege, punkten Online-Händler meistens sogar mit einem größeren Vorrat als ihre stationären Verwandten. Pandemiebezogene Produkte wie Schutzmasken und Desinfektionsmittel kamen verstärkend hinzu.

Wie geht es weiter?

Umso spannender ist jetzt, nachdem die Normalität größtenteils zurückgekehrt ist, der Blick auf die unmittelbare Zukunft. Denn Experten gehen sogar davon aus, dass sich der neue Status Quo auf Dauer sogar behaupten wird. So wurden die verbuchten Gewinne genutzt, um weiteres Wachstum anzukurbeln und die Branche auf einem höheren Level als je zuvor zu etablieren. Hoffnung gibt außerdem das neue Gesetz ab dem 1. Januar 2022: Ab dann nämlich sollen elektronische Rezepte nämlich flächendeckend online eingesetzt werden können.

Die klassische Apotheke sieht sich damit gleich mehreren Konkurrenzfaktoren ausgesetzt. Grund zur Panik ist jedoch auch das nicht, da der Bedarf nach persönlicher Beratung im Stammgeschäft unweit der eigenen Wohnung speziell bei Produkten dieser Art niemals vollständig verschwinden wird.

 


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