Grundsteuer: 500.000 Infoschreiben noch nicht da

Bis zum 31. Oktober soll die Grundsteuererklärung abgegeben werden. Bis heute wurden aber viele Wohneigentümer noch nicht einmal angeschrieben. Foto: Zerbor– stock.adobe.com

Finanzen

Bei der Grundsteuererklärung läuft es in NRW immer noch nicht rund: Nach Schätzungen des Verbandes Wohneigentum NRW sind bis zu 500.000 persönliche Informationsschreiben der Finanzämter nicht bei den Empfängern eingegangen. Das ergab eine Umfrage des Verbandes unter mehr als 1.100 Steuerpflichtigen.

„Das ist schlecht. Denn zum einen enthalten diese Schreiben wichtige Informationen, die die Steuerpflichtigen für die Abgabe ihrer Erklärung benötigen.

Zum anderen wissen ganz viele Bürger schlichtweg nicht, dass sie überhaupt eine Erklärung abgeben müssen“, erklärt Peter Preuß, Vorsitzender des Verbands. Zu verübeln sei es den Bürgern nicht: „Es ist das erste Mal, dass es eine solche Erklärung gibt – in den letzten 50 Jahren wurde die notwendige Reform von der Politik einfach verschlafen.

Man kann jetzt nicht davon ausgehen, dass die Menschen über Fernsehen und Radio irgendwie von der Reform erfahren und innerhalb von nur vier Monaten die Erklärung abgeben“, sagt Preuß. Genau deshalb wollten die Finanzbehörden über 5,5 Millionen Eigentümer von Grund­stücken persönlich anschreiben und mit notwendigen Infos zur Abgabe der Erklärung versorgen. Geklappt hat das in vielen Fällen offensichtlich nicht. Trotzdem ist aber jede jeder Eigentümer zur Abgabe verpflichtet – selbst, wenn kein Schreiben gekommen ist.

Verunsicherung spiegele sich in der Abgabe-Quote wider: Laut einer Umfrage der FAZ bei den Bundesländern haben nach der Hälfte der Abgabefrist lediglich 5 bis 12 Prozent der Steuerpflichtigen ihre Erklärung abgegeben. Viel helfen würde es nach Ansicht des Verbands bereits, wenn man durch eine Fristverlängerung mehr Ruhe in die Sache bringen würde.

„Die Abgabe der Erklärung ohne breite Informationskampagne im Vorfeld innerhalb von vier Monaten zu verlangen, bringt natürlich viel Unruhe. Die Politik und Behörden lassen sich immerhin auch sieben Jahre Zeit für die Reform“, sagt der Vorsitzende des Verband Wohneigentum NRW e.V.


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