Blockheizkraftwerk fürs Schulzentrum

SWTE-Geschäftsführer Marcus Bergmann (l.), Johannes Bäumer von der Stadt Hörstel (r.) und Sebastian Haucke überzeugen sich vor Ort vom einwandfreien Betrieb des BHKW. Foto: privat

Wirtschaft

Hörstel. Die Heizkostenrechnung der Stadt Hörstel für die Gesamtschule auf dem Harkenberg fällt ab sofort niedriger aus. Gleichzeitig kann sich die Umweltbilanz der Heizungsanlage sehen lassen. „Die jährliche CO2-Einsparung beträgt rund 50 Tonnen“, sagt Marcus Bergmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Tecklenburger Land Energie GmbH.

In diesen Tagen hat ein Blockheizkraftwerk (BHKW) im Keller der Gesamtschule Hörstel seinen Betrieb aufgenommen. Besitzer des BHKW sind die Stadtwerke Tecklenburger Land. Im Rahmen eines sogenannten Contracting hat die Stadtwerke-Vertriebsgesellschaft für die Stadt Hörstel das BHKW geplant, gebaut und gewährleistet in einem Rundum-Sorglos-Paket dessen Betrieb, Unterhalt und Service.

„Die Stadt stellt lediglich die Räumlichkeiten zur Verfügung – und braucht sich um nichts weiter zu kümmern“, sagt Marcus Bergmann. „Die Stadt hatte zunächst überlegt, selbst ein BHKW zu bauen“, erläutert Johannes Bäumer, zuständig für Bau und Unterhaltung der städtischen Immobilien. Letztlich sei es für die Stadt aber wirtschaftlich interessanter gewesen, die Leistung einzukaufen. Weil es sich bei der Anlage um eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage handelt, profitiert die Stadt Hörstel von der staatlichen Förderung für diese als besonders umweltfreundlich eingestufte Technologie.

„Als Stadtwerke Tecklenburger Land nutzen wir die Vorteilhaftigkeit gemeinsam mit der Stadt Hörstel“, betont Marcus Bergmann.

Nach dem Votum der Ratsmitglieder im Mai dieses Jahres gingen Planung und Bau des BHKW schnell über die Bühne. Pünktlich mit dem Ende der Herbstferien nahm die veränderte Heizanlage der Gesamtschule ihren Betrieb auf. Herzstück des BHKW ist der rund 200 PS starke Vier-Zylinder-Reihenmotor mit einem Hubraum von knapp 5 Litern.

Die elektrische Leistung beträgt etwa 50 Kilowatt, die thermische Leistung etwa 90 Kilowatt. Neu sind zwei je 2.000 Liter fassende Wasserbehälter, die die erzeugte Wärme in Form von Heißwasser speichern. Pro Jahr wird das BHKW durch den Einsatz von Erdgas rund 235.000 kWh elektrische Energie – das entsprecht dem Stromverbrauch von rund 70 Haushalten – und rund 420.000 kWh Wärme erzeugen.

„Die Schule benötigt etwa 700.000 kWh Wärme im Jahr. Das BHKW liefert etwa 60 Prozent der benötigten Heizwärme und sorgt damit für die erforderliche Grundlast“, erklärt Marcus Bergmann. Die Spitzenlast wird nach wie vor über die stadteigenen Kessel im Heizkeller abgedeckt.

Aktuell versorgt die Heizungsanlage ein 1,3 Hektar großes Areal. Rund 980 Schülerinnen und Schüler besuchen in diesem Schuljahr die Schule. Nach dem Ende der derzeitigen Erweiterung der Gesamtschule wird die zu beheizende Fläche noch einmal 1.000 Quadratmeter größer sein. Die Schülerzahl wird bis 2021 voraussichtlich auf 1.150 steigen.

Als großen Vorteil werten Johannes Bäumer und Marcus Bergmann die Fernüberwachung der Anlage. Sämtliche Parameter der Anlage werden elektronisch erfasst und übertragen. „Auffälligkeiten werden früh erkannt. Sobald Störungen auftreten oder Abweichungen sichtbar werden, kann die Entstörung vom Schreibtisch aus eingeleitet werden“, so Marcus Bergmann.

Die Überwachung, Wartung und Instandsetzung der Anlage ist Aufgabe des Contractors, also der Stadtwerke Tecklenburger Land als Energie-Dienstleister. Die Stadt Hörstel und die Stadtwerke Tecklenburger Land haben das Contracting zunächst für zehn Jahre vereinbart.


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