Fünf vor zwölf für Rheiner Hoteliers?

Gegen den Neubau eines Stadthotels auf dem Hertie-Gelände am Staelschen Hof stellen sich 17 Rheiner Hotels. Symbolisch legten die Hoteliers und Gastronomen am Donnerstag der vergangenen Woche um fünf vor zwölf (11.55 Uhr) zunächst einen Kranz vor dem Rathaus-Eingang am Borneplatz nieder; anschließend zogen sie weiter zum Staelschen Hof (Foto), wo sie der Bürgermeister vor dem einstigen Hertie-Eingang erwartete, um einen „Brandbrief“ der Gastronomen entgegenzunehmen. Foto: Podszun

Wirtschaft

Rheine (hp/isr). Die Vertreter und Inhaber von 17 Rheiner Hotelbetrieben übergaben am Donnerstag der vergangenen Woche (11. März) einen Brandbrief an Rheines Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann, in dem sie sich gegen den Neubau eines Stadthotels auf dem Hertie-Grundstück am Staelschen Hof wenden.

Das Hotel sei überdimensio­niert und am tatsächlichen Bedarf an Hotelbetten in der Stadt Rheine völlig vorbeigeplant. Das neue Hotel könne allein bereits alle Hotelgäste der Stadt bei sich aufnehmen. Dies bedrohe die bestehenden Hotels in ihrer Existenz: „In Rheine hat die Politik den finalen Todesstoß für die heimische Hotellerie beschlossen“, formulierten es die Hoteliers im Brandbrief. Dadurch seien zwar 80 Arbeitsplätze (im neuen Hotel; Anm.d.Red.) gewonnen, aber 200 bei anderen Hotels gingen verloren. Weiter kritisierten die Gastronomen, dass es gar keinen „echten“ Investoren-Wettbewerb um das Hertie-Grundstück gegeben habe, so wie es die Stadt behaupte. Es habe lediglich den einen Teilnehmer aus Lingen gegeben, der vorher schon Interesse bekundet habe und auf den die Ausschreibung dann zugeschnitten worden sei.

Das sieht Rheines Bürgermeis­ter Dr. Peter Lüttmann anders: Es habe sehr wohl einen Wettbewerb gegeben, der für alle offen gewesen sei. Der jetzige Investor sei der Gewinner des Wettbewerbes. Rheines Bürgermeister sieht die Stadt an ihre politischen Beschlüsse gebunden, in Vertragsverhandlungen mit diesem Investor zu treten. Die Unterzeichnung des Vertrages sei in Abstimmung. Bis zum Sommer müsse klar sein, ob der Investor sein Bauvorhaben in die Tat umsetze. Die Hoteliers haben übrigens einen alternativen Plan entwickelt: Man habe einen Inves­tor aus Rheine gesucht und gefunden.

Dieser würde statt eines Hotels ein generationen­übergreifendes Wohnprojekt installieren und damit dem Wohnungsmangel in Rheine entgegentreten. Und dieser sei tatsächlich eher vorhanden als ein Mangel an Betten für Tagungsgäste. Letzteren hätte zwar laut Stadt eine Bedarfsanalyse ergeben. Diese habe es, so die Hoteliers, jedoch nie gegeben. Über einen Anwalt habe man nämlich nach der Bedarfsanalyse fragen lassen – die Stadt habe jedoch keine solche herausgeben können.


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