In der Woche über 100 WhatsApp-Nachrichten täglich

Das Pädagogik-Kurs der 9. Klasse machte eine interessante Umfrage zum Thema Handynutzung. Foto: privat

Greven

Greven. Der Pädagogik-Kurs Jahrgang 9 der Nelson-Mandela-Gesamtschule erhob eine interne Studie zum Thema Handynutzung. WhatsApp, Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat sind allesamt Internetdienste, die die heutige Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen prägen.

Neben einem deutlichen Nutzen des Internets gibt es aber durchaus auch bekannte Risiken, wie beispielsweise das Cybermobbing, oder aber auch Strukturen, die den Aspekt der Sucht mit ins Spiel bringen. Ohne nun vollständig über das Medienverhalten der Schülerinnen und Schüler der Nelson-Mandela-Gesamtschule aufklären zu können, unternahm der Pädagogik Kurs der Jahrgangsstufe 9 den Versuch, durch einen Fragenkatalog Erkenntnisse vor allem über die Handynutzung junger Menschen in den Jahrgängen 6 und 9 zu gewinnen.

Sie entwickelten einen Fragenkatalog zum Thema Handynutzung und führten eine vergleichende Umfrage zum Medienverhalten in den Klassen 6 und 9 durch. Sie umfasste zwölf Fragen: von der Teilnahme in bestimmten sozialen Netzwerken und Nutzung von Internetdiensten über generelle Nutzungszeiten, bis hin zu Mobbing im Netz. Die Unterschiede zwischen den Jahrgängen und den Geschlechtern war dabei oft nicht so gravierend wie zuvor vermutet.

Von den rund 300 befragten Schülerinnen und Schülern gab lediglich einer an, kein Handy zu besitzen. Unabhängig von Alter und Geschlecht nutzen fast alle WhatsApp und nur sehr wenige Facebook. Die Anzahl der geschickten Nachrichten lag vor allem bei den Schülerinnen innerhalb der Woche bei über einhundert täglich, auf das Wochenende bezogen lagen da die Zahlen bei den Mädchen noch einmal deutlich höher. Gegen die Befürchtung, dass Mobbing sehr häufig vorkomme, standen die angegebenen, eher geringen Zahlen. Dennoch ist jeder Fall zu viel. Eine Kontrolle des Handys durch die Eltern wird wesentlich mehr bei Mädchen vorgenommen als bei Jungen. Ein Viertel der befragten Schülerinnen und Schüler gab an, Freunde zu haben, die sie allein durch das Internet kennen. Außerdem wurde nach Handyregeln in der Familie gefragt, wobei deutlich wurde, dass die Kinder und Jugendlichen sehr genau mitbekommen, wenn sich Erwachsene selbst über vereinbarte Regeln hinwegsetzen.

Der Pädagogik-Kurs stellte die Ergebnisse in Form einer Power Point-Präsentation auf einem Elternabend vor, der Bestandteil des Medienprojekts der Jahrgangsstufe 6 der Schule ist. Das Medienprojekt wird durch Sozialpädagogen von der Drogen- und Suchtberatung im Rahmen der Suchtprävention des Caritasverbandes Emsdetten-Greven e.V. gestaltet. Nicht nur die Ergebnisse des Kurses ließen die Eltern aufmerken und regten an zum Nachdenken über mögliche Auswirkungen und Konsequenzen des Handykonsums.

Bei der letzten Frage, ob man denn auch ganz ohne Handy auskommen könne, gab immerhin die Hälfte der 9er-Jungen an, dass ihnen das möglich sei. Die Mädchen sahen das überwiegend anders.