Abendrealschule Rheine: Die Unsicherheit ist groß

IDas Bild zeigt die Schülerin Perla, die, von ihrer Deutschlehrerin über FaceTime zur aktuellen Situation befragt wurde. Foto: Abendrealschule Rheine

Rheine

Rheine. Die Schülerinnen und Schüler der Abendrealschule Rheine haben Angst um ihre Abschlüsse. Lehrerinnen und Lehrer gehen neue Wege, um sie digital auf die bevorstehenden Prüfungen bestmöglich vorzubereiten, berichtet die Schule in einer Pressemitteilung.

Die Corona-Krise in Rheine bereitet nicht nur den Abiturienten schlaflose Nächte. Auch die Abschlussschüler in der Abendrealschule Rheine blicken mit Unsicherheit in die nahe Zukunft. Die Zentralen Prüfungen wurden jetzt zwar um knapp eine Woche verschoben und sollen am 12. Mai anfangen. Keiner weiß jedoch, wie sich die Situation entwickeln wird und ob das letzte Wort in dieser Sache wirklich gesprochen ist.

Die 20-jährige Perla Soud, die sich gerade auf die Prüfungen vorbereitet, ist bestürzt. Sie hat schon einen Ausbildungsplatz gefunden. Um ihn antreten zu dürfen, braucht sie aber einen guten Abschluss. Ob der wohl gut ausfallen werde, wenn die Schule so lange geschlossen sei, fragt sie sich ständig.

Tröstende Worte hat für sie und die anderen Prüflinge die Schulleiterin. „Es ist tatsächlich eine sehr schwierige Situation für die Schüler“, so Christiane Beckmann-Veerkamp besorgt. „Ich versuche, ihnen Mut zuzusprechen und betone immer wieder: Wir schaffen es gemeinsam. Die Worte reichen aber natürlich nicht. Deswegen tun wir auch unser Bestes, um die jungen Menschen digital auf die Prüfungen trotz des Schulausfalls vorzubereiten“, sagt sie.

Viele Schüler vermissen jedoch den direkten Kontakt mit dem Lehrer. „Alleine daheim verstehe ich die Matheaufgaben nicht, obwohl ich im Unterricht nicht die Schwächste in diesem Fach war“, sagt Soud. „Im Unterricht setzt sich unsere Mathelehrerin oft neben uns und erklärt den schwierigen Stoff nicht selten und mit viel Geduld jedem persönlich, dieses Face-to-face fehlt mir unglaublich“, stellt die Schülerin fest.

Die besagte Lehrerin Kris­tin Attermeyer vermisst den schulischen Alltag und ihre Schüler genauso sehr. Statt sich neben sie zu setzen, bleibt ihr aber jetzt nichts anderes übrig, als die ganzen Tage vor ihrem Rechner zu verbringen. Sie antwortet auf die Fragen der Schüler, sucht Hilfestellungen, versucht die Aufgaben zu erklären und verliert die Hoffnung nicht. „Man kann nicht versprechen, dass das so alles funktionieren wird“, sagt die 46-jährige, „einen Versuch ist es aber wert“ betont sie.

Die Abendrealschule Rheine bereitet für ihre Schüler Aufgaben in allen Fächern. Die Aufgaben sind klar strukturiert auf der Internetseite zu finden. Jeder Schüler hat die Möglichkeit, seinen Lehrer zu kontaktieren, ihm Fragen zu stellen und um Hilfe zu bitten.

Die Resonanz ist groß. „Wir bleiben im ständigen Austausch“, sagt die Schulleiterin. „Einige Kollegen bekommen die Hausaufgaben sogar nachts zugeschickt, schon wenige Stunden, nachdem sie hochgeladen wurden“, freut sich Beckmann-Verkamp über das Engagement der Schüler.

Und es gibt positive Aspekte der Krise. „Wir wurden alle ins kalte Wasser geworfen, was die Digitalisierung anbetrifft und sehen jetzt, was alles möglich ist, wenn Not am Mann ist“, fügt Christiane Beckmann-Veerkamp hinzu. Auch das Anmeldeverfahren für das neue Schuljahr, das im August beginnt, wurde an die Ausnahmesituation angepasst und ist nun jederzeit online möglich, für alle, die einen Schulabschluss nachholen oder verbessern wollen. Infos dazu auf der Homepage www.abendrealschule-rheine.de  oder telefonisch unter 05971 / 55124.


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